Rezension: CARMEN a Firenze

Rezension: CARMEN in Florenz – von William Fratti – Lie Show von Leo Muscato kehrt auf die Bühne des Teatro del Maggio Musicale Fiorentino zurück –


Nur ein Jahr nach ihrem Debüt kehrt die Show von Leo Muscato auf die Bühne des Teatro del Maggio Musicale Fiorentino zurück.

Seine Vision einer modernen Carmen, mit Bühnenbildern von Andrea Belli, Kostümen von Margherita Baldoni und Lichtern von Alessandro Verazzi, ist durchaus interessant, vor allem, weil sie sehr relevant für die Realität ist, die uns jeden Tag umgibt, aber eher die Entwicklung der Richtung eintönig, mit vielen leeren, abwechslungsreichen Chorszenen mit wenig Bewegung und Langeweile macht sich sofort breit.

Da hilft auch die Regie von Matteo Beltrami nicht, der tut, was er soll, sich aber nicht auf bestimmte Reize oder alternative Lesarten oder irgendwelche Markierungen einlässt.

Marina Comparato ist die seit jeher bekannte sehr gute Sängerin und ihre Ausführung tadellos, aber Carmen ist kein Belcanto und bräuchte Akzente und Phrasierungen mit einem gewissen Schliff, einer Intention und einem Akzentvermögen, die hier fehlen und die Wiedergabe eher ausmachen langweilig, wenn auch mehr als richtig.

Gleiches gilt für Don José von Roberto De Biasio, der tut, was er tun muss, aber nicht verzaubern kann.

Eine andere Situation für Laura Giordanos Micaëla, die, obwohl ein wenig zu leicht für den lyrischen Teil, alle Voraussetzungen für ein gutes Ergebnis hätte, aber während dieser Aufführung – fast nicht wiederzuerkennen – es erscheint übermäßig klebrig und manchmal sogar schwindend.

Ganz sicher ausser Teil Leon Kim in der Rolle des Escamillo. Lebhafte und brillante Höhen, aber der Rest – besonders unten – es ist entschieden widersprüchlich.

Die lange Bande von Nebendarstellern ist ganz normal, mit Höhen und Tiefen, an die man sich nicht erinnern kann, keine zu vergessen. Dario Shikhmiri ist Le Dancaïre, Manuel Amati ist Le Remendado, Patrizio La Placa ist Moralès, Adriano Gramigni ist Zuniga, Eleonora Bellocci ist Frasquita, Giada Frasconi ist Mercédès.

Die Leistung der künstlerischen Ensembles des Maggio Musicale Fiorentino war sehr gut. Lorenzo Fratini ist der Chorleiter.

Wilhelm Fratti

FOTOS Maggio Musicale Fiorentino