Rückblick: Donizettis LOVE ELISIR in Wien

Kritik: Donizettis LOVE ELISIR in Wien an der Wiener Staatsoper.

Von Dalila Calisolo © dibartolokritisch


Donizettis Liebeselixier es ist eine ziemlich „gefährliche“ Arbeit. Aber nicht nur wegen der Schwierigkeit der Ausführung und der Belcanto-Proben, die es den Interpreten auferlegt, sondern auch, weil es, wenn es schlecht inszeniert wird, Gefahr läuft, süß zu werden, eine Art Schlagwort, das im Kopf spielt und widerhallt, ohne senden zu können komm schon, ein unerträglicher Singsang, der dich auf Dauer von diesem Meisterwerk entmutigen kann.

Was ist also das Heilmittel? Nicht um es zu karamellisieren. Aber ohne es zu übertreiben, das Lichtelixier aufzuzwingen, weil Sie Gefahr laufen, es zu verzerren. In medio stat virtus und dieses medio ist sehr schwer zu fassen.

Nicht einmal die Besten haben es geschafft Herr Frame Armiliato, zurück vom Triumph seines perfekten Il Trovatore in Wien. Es gibt wirklich Lehrbuch… Wer er 26. Februar 2017 immer bei Wiener Staatsoper, das Elixier hingegen hat es ein bisschen in sich’ berauscht, wie für Zeiten. Nur um nicht ins Sugaring zu verfallen, hat er ein wenig entfernt’ zu viel Karamell. Manchmal zu schnell, aufs Maximum konzentriert, sicherlich mit einer autoritären Haltung, Gott bewahre, aber vielleicht ein bisschen’ auch. Das Elixier hat seine eigenen Fermentationszeiten und es hilft nicht, das Metronom laufen zu lassen, um sie zu beschleunigen. Andererseits helfen ihm die wunderbaren Meißel der lyrischen Parts, in denen Maestro Armiliato die Essenz des Werks wirklich erfassen konnte, sowie in den fast Rossini-artigen Crescendos, die diesen Teilen folgen. Kurz gesagt: toller italienischer Puls, aber ein bisschen’ zu überschwänglich. Das Wiener Orchester ist ein Juwel und hat es gewissenhaft befolgt, da es den Sängern Zeit zum Atmen gegeben hat. Manchmal haben wir uns gefragt, wie sie das gemacht haben…

Das Schöne und Gute Olga Peretjatko-Mariotti, Adina, in Sachen Belcanto hat er nichts zu beneiden.

Olga Perjatko

Andererseits! Dass sie dieses ihr sympathische Repertoire trotz ihres kürzlichen Streifzugs in La Traviata beibehalten hat, hat ihrer Stimme bisher nur gut getan. Belcanto scheint also keine Geheimnisse für diese Interpretin russischer Herkunft zu haben, aber ihr fehlt ein wenig der Charme, dieser Geist ein wenig’ schelmisch und bissig von Adina wurde nicht ganz verstanden: zu rezitiert, gesucht, nicht spontan, ein bisschen’ eisig. Hier nörgeln wir schließlich, denn so eine Adina bekommt man nicht so oft zu hören. Lob an die perfekte Technik, an die Phrasierung, an die Eleganz im Gesang und auch an die Diktion.

Ein bisschen’ weniger zu loben Nemorino von Dmitri Kortschak der, was Belcanto betrifft, noch viel zu lernen hat. Schöne Stimme, hohe Töne inklusive, es sollte nicht ins Falsett gehen Heimliche Träne, oder dem Zuhörer kommen die Tränen, besonders bei dem Gedanken daran, wie dieser gute Interpret es mit den richtigen italienischen Kanons ebenso perfekt hätte vortragen können. Was die Ausdruckskraft betrifft, er auch ein wenig’ Eis am Stiel, trotz aller Bemühungen. Aber sicherlich ist die Rolle von Nemorino etwas für Schauspieler: Entweder du bist da oder du bist nicht da.

Gleiches gilt für die London als Belcore Ein bisschen’ bariton anonym Alessio Arduini, die auch einen nennenswerten Beweis für sich, aber vor allem für die Doktor Dulcamara von Adam Plachetka. Kenner gehen zwar die Darbietungen eines Montarsolo oder einer Dara nicht aus Kopf, Ohren und Augen, aber der bissige und hochmütige Geist des Arztes muss verstanden werden, sonst besteht die Gefahr, dass der Oper ¾ des Spaßes genommen wird hören und sehen. Das Plachetka Er ging die Extrameile, aber auch er kam nicht ganz in die Rolle.

Alle diese Charaktere müssen auch szenisch mit äußerster Aufmerksamkeit behandelt werden. Sie wurden oft Spezialisten anvertraut, und es ist nicht einfach, als solches zu improvisieren, nicht einmal von den berühmtesten Sängern. Das Elixier ist ein wenig tückisch: Es sollte bei mediterraner Temperatur und einer etwas nordischen Darstellung getrunken werden’ chilly macht trotz seiner unbestrittenen Qualität dem Genie von Donizetti keine Ehre.


Nun, das hat er der Chor, gut ihm andere Dolmetscher, immergrün wie die Seekiefer, die sich im Hintergrund abhebt Staging jetzt historisch Otto Schenk, das seinen ganzen Charme zarter Poesie bewahrt, mit wunderschönen Farbszenen in Aquarell und wunderschön Kostüme in Pastellfarben bei Jürgen Rose.

Kurz gesagt, ein gutes Elixier, aber wir hätten lieber etwas herausgebracht’ mehr Fröhlichkeit auf ihn, ein paar Grad mehr Alkohol auf der Bühne hätten ihm geholfen.

 

Dalila Calisolo © dibartolokritisch

 

PHOTOS © WIENER STAATSOPER |Michale Pöhn, © Uwe Arens